Ein Glaukom ist eine Schädigung des Sehnervs und hat zur Folge, dass im fortgeschrittenen Stadium die Nervenfasern das Signal von den Augen nicht mehr ans Gehirn weiterleiten. Dies erfolgt schmerzlos und in den meisten Fällen unbemerkt. Die zunehmende Einschränkung des Sehvermögens wird oft erst wahrgenommen, wenn sie schon stärker fortgeschritten ist.
Ein Glaukom ist nicht heilbar. Behandlungen können die Entwicklung nur aufhalten oder verlangsamen - eine frühzeitige Erkennung ist daher sehr wichtig.
Mit der Entstehung eines Glaukoms werden verschiedene Risikofaktoren in Verbindung gebracht:
Bei Personen der erwähnten Risikogruppen kann der Druck schwanken; mehrere, zeitlich auseinander liegende Messungen erhöhen deshalb die Aussagekraft.
Der Augeninnendruck sorgt (wie die Luft in einem Ballon) für eine gleichmässige Form des Augapfels, der im Innern aus einer gallertartigen Masse besteht (Glaskörper). Der Raum zwischen Linse, Regenbogenhaut und Hornhaut wird von einer Flüssigkeit (Kammerwasser) umspült, welche zur Versorgung dieser Teilorgane beiträgt. Das Kammerwasser wird ständig neu gebildet und fliesst über den Blutkreislauf wieder ab. Kann es nicht oder nur erschwert abfliessen, steigt der Augeninnendruck, was mittelfristig Schädigungen am Sehnerv verursacht (-> Glaukom).
Wie wird der Augeninnendruck gemessen?
Ee wird meistens mit einem Non-Contact (berürungsfreien)-Tonometer gemessen. Dabei wird ein kurzer, nur wenige Tausendstel Sekunden dauernder Luftimpuls aufs Auge gebracht, der die Hornhaut leicht abflacht. Das Gerät misst dann die Zeit, die es
braucht, um eine bestimmte Verformung zu erreichen. Basierend auf diesen Werten wird der Augeninnendruck berechnet. Im Unterschied zu anderen Messmethoden muss das Auge bei der Non-Contact-Tonometrie nicht betäubt werden - man spürt ausser einem Luftzug bei diesem Verfahren nahezu nichts.
Was sagt das Messresultat?
Ein zu hoher Augeninnendruck stellt einen wichtigen - aber nicht einzigen- Risikofaktor für das Auftreten eines sogenannten «grünen Stars» (Glaukom) dar. Statistisch liegt der Augendruck des Menschen bei 15 mm Quecksilber mit einer Streuung von 11 bis 21.
Über den Werten 21 steigt das Risiko an einem Glaukom zu erkranken erheblich an. Aber auch unter den Werten 21 besteht noch ein statistisches Risiko. Um ein Glaukom sicher auszuschliessen sind weitere Untersuchungen notwendig.
Eine Augeninnendruckmessung ist vergleichbar mit einer Blutdruckmessung:
Erhöhte Werte bedeuten nicht unbedingt, dass eine Erkrankung vorliegt; sie zeigen jedoch ein höheres Risiko an. Andererseits kann auch ein niedrigerer Wert eine Glaukomerkrankung nicht ausschliessen.